Zeitbrücke - Geschichten zwischen Damals und Heute
Dieses Buch führt Sie über die Zeitbrücke zur Spurensuche an Orte aus der Kindheit des Autor, bis hin in die Jetztzeit, festgehalten in sechsundvierzig wunderbaren Erzählunge, Geschichten und Geschichtchen, unter anderem von
- einem Heiden, der am Kreuz verbrannt wird,
- einem Bahnhof und Pustekuchen, dem Vorsteher,
- einem Familientreffen am Jenseitslagerfeuer,
- einer Geisterorgel, die eine Bachfuge spielt,
- einem Badewannenmörder, der freigesprochen wird,
- einem Totenhemd, das kratzt,
- einem Dichter, den niemand kennt,
- einem Liebespaar, das am "Standesunterschied" scheitert,
- einer Ménage-à-trois, bestehend aus Adonis, Aphrodite und Persephone,
- Ruth - einem Mehrfachbild über Opfer und Täter in der Nazizeit,
- Maria, wie sie hren Kopf verlor,
- einem Deutschen und wie es ihm erging als er in Paris ein Franzose sein wollte,
- einer Fischjagd in Polen,
- Männern in Zwangsjacken,
- einem Tortenparadies,
- einer bemehlten Großmutter,
- Claire, die Sommersprossen, rote Haare und einen göttlichen Busen hatte,
- einem gehörnten Liebhaber.
Leseprobe:
HOLZAUKTION
Von Neu Mertinsdorf nach Groß Bartelsdorf, da ist es nicht weit und wenn einer weiß, was er in Groß Bartelsdorf will, dann weiß er auch, wie lange es dort mit seiner Angelegenheit dauern wird. Das ist praktisch, so kann einer schon vor der Abfahrt zu Hause Bescheid geben, zu welcher Uhrzeit er wieder zurück sein wird.
Doch von Zeit zu Zeit schlägt der Lauf des dörflichen Lebens seltsame Haken, wird launisch, unberechenbar oder verdreht den so genannten Ernst der Lage ins Komische. Und damit sind wir mittendrin in der Geschichte, die hier erzählt werden will.
Frühjahr. Sagen wir 1876. Holzauktion in Groß Bartelsdorf. Versammlungsort: der dortige Dorfkrug.
Zum fraglichen Tag sah man die männliche Bevölkerung der näheren und weiteren Umgebung in gehöriger Zahl auf Groß Bartelsdorf zustreben. Unter ihnen auch ein Landwirt aus dem Neu Mertinsdorfer Abbau, der die Absicht hatte, Bretter für einen neuen Dielenboden zu ersteigern.
Bei der Abfahrt gleich nach Kleinmittag hatte der vom Bock heruntergerufen: Bin all wieder zurück um Klock sieben. Rief dann noch: Und Muttchen, nich all wieder Pellschucken zum Abenbrot. Na ja, was man so zu seinem Weib sagt. Als Mann. Als einer, der in wichtiger Angelegenheit einen Dorfkrug aufzusuchen hat.
Und wie das da zu- und ausgeht, das weiß man ja. Jedenfalls Pellschucken und Spirkel wird’s an diesem Abend, dies können wir jetzt schon sagen, beim Muttchen nicht geben. Jedenfalls nicht für unseren Neu Mertinsdorfer Landwirt. Dem wird das Muttchen was anderes vorsetzen. Von wegen Pellschucken. Dann schon lieber: Immer dasselbe und: Du Saufaus und: Geh bei die Schweine, du kreetscher Kujel, was so viel heißt wie abscheulicher Eber.
Wie man sagt, ist das Kartenspiel das Gesangbuch des Teufels. Ein Gesangbuch, aus dem man so manch trauriges Ereignis herauslesen kann. Wir wollen das jetzt nicht weiter ausführen, weil es nichts mit unserer Geschichte zu tun hat. Obwohl, erzählenswert wäre es schon, etwa von den Sonntagsmessen. Der Pfarrer braucht knapp neunzig Minuten, ist er durstig, dann vielleicht nur eine Stunde. Anschließend die zweite Messe, die wird im Krug abgehalten. Es gibt da so einiges am Stammtisch zu bereden.
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Soweit ein kurzer Einblick. Ich kann Ihnen versichern, dass es im Dorfkrug "hoch her" ging. Aber lesen Sie selbst.
Geschenkidee: Das Buch "Zeitbrücke" eignet sich perfekt als Geschenk für Leseratten und Literaturliebhaber, die sich gerne von guten Geschichten verzaubern lassen.
Mehr dazu finden Sie auf meinem Autoren-Blog mit Leseproben, Hintergründe und mehr.